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Samstag, 30. Juli 2011
Bike-Unfall I
elegete meier, 20:26h
Es war das vierte Mal, dass ich auf einem Mountainbike saß - aus Zeitgründen fuhren wir mit der Bahn auf den Berg: mein erster Downhill also. Alles lief gut, ich wurde immer schneller, immer sicherer. Das Fahrrad schluckte große Stufen und kleine Steine, wand sich mit mir um die Kurven, spritzte mit mir durch kleine Bäche, hopste über Wurzeln und dann? Ich weiß auch nicht so genau: kurz war ich unsicher, verlor die Kontrolle, hatte mich und das Rad eigentlich aber schon wieder gefangen, stand auf beiden Beinen, da rächte sich das Bike bei mir für zu viel Bremskraft auf dem Vorderrad, gab mir einen kleinen Schubs und um mein gerade mit Mühe errungenes Gleichgewicht war es geschehen. Ich stürzte den Abhang hinunter, wie ein gefällter Baum, mit meiner linken Seite auf einen gefällten Baum. Das war´s. Jetzt liege ich, ans Bett gefesselt, im Krankenhaus und hoffe, dass die Risse in meinen Innereien nicht größer werden. Ich liege und warte, habe kaum Schmerzen. Recht geschehen, denke ich, warum muss man auch mit einem Lift auf einen Berg fahren, um dann in einem Affenzahn über Stock und Stein hinunter ins Tal zu donnern - manchmal wird man für solcherlei Unsinnigkeit eben bestraft, la conquérante de l'inutile. Recht so.
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Donnerstag, 30. Juni 2011
Zwei Röhren durch die Tauern
elegete meier, 11:43h
Der Tauerntunnel in Österreich ist ab heute vierspurig befahrbar. Nach fünf Jahren Bauarbeiten kann der Verkehr ab jetzt durch zwei Röhren rollen. Der neue Tunnel wurde bereits im April 2010 eröffnet, seitdem fahren im Schnitt 17.600 Fahrzeuge am Tag durch. Die alte Röhre wurde im vergangenen Jahr renoviert und ausgebaut. Der neue Tunnel soll nicht nur sicherer sein, sondern auch dafür sorgen, dass mehr Autos und LKWs problemlos nach Süden rollen können. Eine langfristige Lösung für das Verkehrsproblem des Transitlandes Österreich ist das indes nicht.
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Dienstag, 28. Juni 2011
Der moderne Bergtourismus
elegete meier, 11:45h
Warum eigentlich sind die meisten Journalisten, die etwas auf sich halten, gegen den so genannten modernen Bergtourismus? Dominik Prantl beschreibt den Downhiller als "hasardierenden Schussfahrer", Birgit Lutz-Temsch Klettersteige abwertend als "Abenteuerspielplätze", Ernst Vogt sympathisiert mit dem Innsbrucker Alt-Bischof Reinhold Stecher, der sich gegen das inszenierte Bergerlebnis als Event ausspricht, Michael Pause beweist alle zwei Wochen in Bergauf-Bergab, Tom Dauer monatlich in der Alpin einen eindeutigen Standpunkt. Sind sie alle altmodisch?
Wie, bitte schön, soll denn der moderne Großstädter die Bergwelt erfahren, wenn nicht als organisiertes Event. Hat er denn noch Zeit sich unter der Woche, neben Job, Familie und Lebensorganisation um eine gewissenhafte Vorbereitung einer Bergtour zu kümmern? Soll er, weil er diese Zeit eben nicht hat, am Wochenende besser zu Hause bleiben und sich und seinem Nachwuchs die Natur nicht näher bringen, auf die Gefahr hin, sich vorwerfen lassen zu müssen, sein Kind wisse nicht wie eine Kuh aussieht und er hätte keine Ahnung von Naturschutz?
Zurück zur Ausgangsfrage: ja, sie sind altmodisch. Sie versuchen die aktuellen Entwicklungen von der Bergwelt fern zu halten, wollen, dass das verrückte Leben der Großstädter nicht auf die heile Bergwelt trifft. Ein hehres Ziel. Einige Menschen, die in den Bergen leben, sehen das allerdings ganz anders: sie freuen sich mehr über Touristen, die in Hotels und Bergdörfern schlafen, dort essen und eine geführte Klettersteigtour als Event machen, als über Bergsteiger, denn Erstere lassen mehr Geld da. Viele kleine Dörfer könnten ohne den Event-orientierten Bergtouristen wirtschaftlich gar nicht überleben bzw. ginge es ihnen nicht so gut, wie es ihnen eben geht.
Und dennoch: auch ich, jünger als die genannten Kollegen, bin gegen diese Art von Tourismus. Denn was sucht der Städter denn eigentlich in den Bergen? Ich unterstelle ihm, dass es wohl eher Ruhe denn Abenteuer ist. Er weiß es bloß selbst nicht mehr. Mit Ruhe kann der, auch in seiner Freizeit immer gehetzte moderne Mensch nämlich schon lange nichts mehr anfangen. Und so bringt er die Hektik in die Berge. Davor muss er - auch gegen seinen Willen - geschützt werden.
Wie, bitte schön, soll denn der moderne Großstädter die Bergwelt erfahren, wenn nicht als organisiertes Event. Hat er denn noch Zeit sich unter der Woche, neben Job, Familie und Lebensorganisation um eine gewissenhafte Vorbereitung einer Bergtour zu kümmern? Soll er, weil er diese Zeit eben nicht hat, am Wochenende besser zu Hause bleiben und sich und seinem Nachwuchs die Natur nicht näher bringen, auf die Gefahr hin, sich vorwerfen lassen zu müssen, sein Kind wisse nicht wie eine Kuh aussieht und er hätte keine Ahnung von Naturschutz?
Zurück zur Ausgangsfrage: ja, sie sind altmodisch. Sie versuchen die aktuellen Entwicklungen von der Bergwelt fern zu halten, wollen, dass das verrückte Leben der Großstädter nicht auf die heile Bergwelt trifft. Ein hehres Ziel. Einige Menschen, die in den Bergen leben, sehen das allerdings ganz anders: sie freuen sich mehr über Touristen, die in Hotels und Bergdörfern schlafen, dort essen und eine geführte Klettersteigtour als Event machen, als über Bergsteiger, denn Erstere lassen mehr Geld da. Viele kleine Dörfer könnten ohne den Event-orientierten Bergtouristen wirtschaftlich gar nicht überleben bzw. ginge es ihnen nicht so gut, wie es ihnen eben geht.
Und dennoch: auch ich, jünger als die genannten Kollegen, bin gegen diese Art von Tourismus. Denn was sucht der Städter denn eigentlich in den Bergen? Ich unterstelle ihm, dass es wohl eher Ruhe denn Abenteuer ist. Er weiß es bloß selbst nicht mehr. Mit Ruhe kann der, auch in seiner Freizeit immer gehetzte moderne Mensch nämlich schon lange nichts mehr anfangen. Und so bringt er die Hektik in die Berge. Davor muss er - auch gegen seinen Willen - geschützt werden.
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